Die Sammlung der Samen und Sporen dient der Sicherung der genetischen Vielfalt der Wildpflanzenarten.
Arten haben sich im Laufe der Evolution in Anpassung an abiotische Faktoren wie Klima und Boden und an biotische Faktoren wie Konkurrenz oder Krankheitserreger entwickelt. Unterschiede zwischen Naturräumen können zu Anpassungen innerhalb einer Art führen. Bei den Sammlungen im Projekt werden insgesamt 530 “Naturraum-Einheiten” nach Meynen und Schmithüsen (1953-62) berücksichtigt, um diese Vielfalt möglichst umfassend abzubilden.
Saatgut und Sporen werden von den im WIPs-De Projekt angestellten Wissenschaftlern/ Sammler unter Einhaltung von Sammel- und Betretungsgenehmigungen in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden und weiteren zuständigen Institutionen/ Personen wie u.a. Biologische Stationen und Gebietsbetreuer gesammelt. Von Populationen, die aus wenigen Einzelindividuen bestehen, werden max. 10 Samen bzw. eine Frucht /Schote, Kapsel, etc. schonend entnommen.
Das Saatgut wird in vier Botanischen Gärten aufbereitet, geprüft und unter Einhaltung internationaler Standards unter Tiefkühlbedingungen aufbewahrt. Außerdem werden von ausgewählten Populationen Erhaltungskulturen angelegt und Jungpflanzen für Ansiedlungsmaßnahmen herangezogen. Je nach Verfügbarkeit wird das Saatgut verschiedenen Institutionen für Forschungszwecke sowie für Naturschutzmaßnahmen bereitgestellt.
MEYNEN, E., SCHMITHÜSEN, J. (Hrsg., 1953-62): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Selbstverlag, Remagen. 1339 S.